8. Juni 2009
Apropos Rant, die Süddeutsche Zeitung hat auch einen aktuellen:
„Immer mehr Monitore, Buchsen und Computerkabel nehmen Platz in unseren Arbeits- und Wohnräume weg. Das hat gravierende gesundheitliche Folgen.“
Nein, es geht nicht um Elektrosmog. Das American Journal of Preventive Medicine berichtet von einem Anstieg um 732 Prozent bei Unfällen mit Computern im Haushalt.
„Während Kinder vor allem Blessuren am Kopf davontrugen, war die häufigste Unfallursache in anderen Altersgruppen das Stolpern über Kabel, Drucker, Scanner oder andere Geräte.“
Stimmt. Da warte ich bei mir zuhause auch noch drauf, über die Kabel zu stolpern und beim Festhalten vom herabstürzenden 21-Zoll Röhrenmonitor erschlagen zu werden. Obwohl … das könnte auch ne gute Ausrede sein, die Freundin böse Nachbarn loszuwerden.
Auf Securityfocus gibt es von Mark Rasch (immerhin ehemaliger Computerstrafverfolger im US Justizministerium) einen schönen Rant über das deutsche Strafrecht und den StGB 202c.
„The [German] statute requires that the commission of the criminal offense be the express purpose of the computer program. The intent of the programmer does not, apparently, matter.“
Kein Wunder, dass das Gesetz nichts taugt. Wie soll ein Programm eine Absicht vermitteln? Egal wie man es betrachtet, man erkennt immer wieder, dass unsere Gesetze von Internetausdruckern und inkompetenten Idioten im Bundesjustizministerium von Frau Zypries gemacht werden. Nur leider nicht von Fachleuten.
„Two years out, the German law has been effectively used to scare legitimate security researchers, while no reported cases have been brought against computer hackers for a violation of the hacker tools provision.“
Eine schöne Zusammenfassung. Ein völlig nutzloses Gesetz, das lediglich Schaden in der deutschen Wirtschaft und der deutschen IT-Security angerichtet hat. Es wäre mal Zeit, anzuhalten und nachzudenken. Aber die Deppen machen ja direkt weiter mit der geplanten Internetzensur der Laienministerin.
Traurig, dass das inzwischen sogar den Amerikanern aufgefallen ist.
(via The Register)