25. Mai 2009
Völlig offtopic und nur weil es mir wegen diesem Kommentar bei Björn wieder eingefallen ist:
In den Esoterik-, Zauberei- und Hexenläden gibt es echt für und gegen alles was. Sehr beliebt scheint Räucherwerk zu sein. Beispielsweise für Erfolg oder Wohlstand. In Wien habe ich vor einiger Zeit im Schaufenster eines solchen Ladens sogar mal eines gegen Arbeitslosigkeit gefunden. Für nur 3,50 Euro. Eigentlich wollte ich das mitnehmen und fotografieren aber bis ich während der Öffnungszeiten da hinkommen konnte, war der ganze Anti-Arbeitslosigkeits-Räuchervorrat schon ausverkauft. Den Laden scheint es wohl auch nicht mehr zu geben.
Jedenfalls zwei Kommentare dazu:
- Ein wirksames Mittel gegen inkompetente Politiker, meinetwegen auch zum Räuchern, würde sich garantiert super verkaufen. Warum wird sowas eigentlich nicht angeboten? Und nein, ich meine mit wirksamen Mitteln jetzt nicht Raketenwerfer, Maschinengewehre oder Rattengift.
- Mir fiel bei der Suche nach dem Laden oben auf, dass die Hexen es irgendwie noch nicht so recht ins Internet geschafft haben. Zumindest bei den Österreichern ist mir das hier und hier aufgefallen. Lehnt das Hexengeschlecht das Internet ab? Oder gibt es doch weniger Leute die darauf reinfallen als ich jetzt so vermutet hätte?
Hmm 😉
Juhu, mein Zensursula-T-Shirt ist da:
Wer noch keines hat, bei 3Dsupply gibt es das praktisch (d.h. zzgl. Versand) geschenkt.
Nachtrag:
Und so liest sich bei SpOn auch das Interview einer Laienministerin die von Tuten und Blasen (zumindest von Tuten) keine Ahnung hat. Aber Fachkompetenz war in Deutschland noch nie notwendig für ein Ministeramt.
(via Fefe)
24. Mai 2009
Die Laien bei Cop2Cop geben Hinweise zum Umgang mit zufällig im Internet gefundener Kinderpornographie. Dabei sind so tolle Tips wie:
„Wenn Ihnen unaufgefordert Kinderpornografie per E-Mail zugesandt wurde und Sie dies via Internet anzeigen möchten: Lassen Sie die E-Mail mit Anhang der für Ihren Wohnsitz zuständigen Polizeidienststelle oder an das Landeskriminalamt Ihres Bundeslandes zukommen und löschen Sie die Nachricht danach von Ihrer Festplatte.“
Ich halte das inzwischen für gemeingefährlich. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie der typische Polizist einer Internetwache die E-Mail bekommt, den Absender der weitergeleiteten Mail ermittelt und dann direkt eine Hausdurchsuchung mit Rechnerbeschlagnahme in die Wege leitet. Das Löschen ohne Überschreiben der Datenblöcke ist auch nicht gerade hilfreich, weil nur der Verzeichniseintrag überschrieben wird und die Daten selbst weiter auf dem Rechner bleiben. Die Polizei vermutet dann garantiert ein Verschleiern, wenn die Datei in der forensischen Analyse wieder auftaucht.
Ganz großes Kino, ihr Luschen. Den einzig richten Ansatz findet man in den Kommentaren:
„Ich würde mal eher sagen: Löschen und für sich behalten. Alles andere beschwört doch Ärger nur geradezu herauf.“
Dazu gehört eine zuverlässig verschlüsselte Festplatte und das Anhören und Befolgen des Vortrags von Udo Vetter: Sie haben das Recht zu schweigen. Und für die ganz langsamen: die Polizei ist nicht mehr euer Freund und Helfer, ihr seid aus der Schule raus. Die Polizei ist der Büttel des ehemaligen Rechtsstaats geworden und notfalls lügt und fälscht das BKA sogar Beweise.
23. Mai 2009
Geht es nur mir so oder erinnert euch das auch an die Zensurbestrebungen unserer Laienministerin?
geklaut beim Failblog, wie man leicht erkennen kann.
22. Mai 2009
Eigentlich ein passender Name für eine Videoaufzeichnungs- und Überwachungssoftware.
Aber möchte ich wirklich von einem Unternehmen kaufen, das Produkte derart unsensibel benennt, gerade auch im aktuellen politischen Laienumfeld? Vermutlich muss man sogar noch froh sein, dass die verschiedenen Versionen (es gibt eine go1984 Professional Edition und eine go1984 Enterprise Edition) nicht mit dem Slogan „Jedem das seine“ beworben werden. Das kennt man ja.
20. Mai 2009
Der MP3-Player im Kugelschreiber, der „erste MP3-Player der auch schreiben kann“. Mit USB-Anschluß im 3,5 mm-Klinkenstecker.
Ja, Phorm ist böse. Und in der EU illegal. Nur, der eine oder andere Provider bei den Inselaffen lässt sich davon nicht abhalten.
Eines der Probleme, die gerade die Inhaltsanbieter mit Phorm haben ist, dass Phorm die geschaltete Werbung mit der die Inhalte bezahlt werden, ganz frech durch andere Inhalte austauschen will. Ich würde dagegen ja urheberrechtlich vorgehen aber mir persönlich ist das mangels Werbung auf meinen Seiten recht egal. Und wenn sich die Kunden dieser Provider ausspähen lassen wollen, dann soll mir das auch recht sein.
Andere sehen das etwas … nunja fundamentalistischer.
Dephormation hat inzwischen sogar eine Liste der ganzen IP-Adressen von Providern zusammengestellt, die Phorm einsetzen. Man sperrt sozusagen direkt die Kunden aus. Das ist wie mit den Youtube-Ländersperren, wenn für einzelne Länder die Rechte an Musik und Video nicht erworben werden konnten, weil die Verwertungsgesellschaften zu gierig oder Google zu geizig ist.
Nur … gleichzeitig Kunden anderer Provider sperren und gegen Internet-Zensur sein, das kommt mir ein klein wenig schizophren vor. Aber vielleicht liegt das ja auch an mir.
Die folgend zitierte Spam-Mail liegt auch schon eine Weile in meiner Junkbox:
„Die Situation: mehr als 20 Mrd. Euro gehen jährlich laut Bundesamt für Verfassungsschutz der deutschen Wirtschaft durch Industriespionage verloren. […] Schon allein die Bedienung einer PC Tastatur erzeugt elektromagnetische Wellen, die mit einfachen technischen Mitteln ausgespäht werden können. So kann der Späher auf seinem Monitor mitlesen, was im Büro 100m weiter geschrieben wird. Auch Mobiltelefone können über IMSI Catcher leicht abgehört werden.“
Der Absatz ist zwar sehr alarmistisch formuliert aber nicht ganz falsch. Ich glaube zwar, dass es nicht sooo einfach ist, 100m weiter mitzulesen, was auf einem Monitor steht und IMSI Catcher sind außer zu Strafverfolgungszwecken in Deutschland auch verboten, aber meinetwegen.
„Das größte Informationsleck in einem Büro oder Besprechungsraum sind die Glasscheiben, durch die IR- und HF- Strahlen ungefiltert durchgelassen werden.“
Jetzt wird mir Gefahr erst klar! Das größte Risiko geht von der Infrarotschnittstelle meines Notebooks aus. Mein Gott, ja. Da werden Gigabyteweise die geheimen Daten zu den Chinesen abgestrahlt.
Also nee. Ich glaube, das typisch deutsche Wirtschaftsunternehmen hat ganz andere Probleme. Beispielsweise die deutschen Datenschutzgesetze, die verhindern, dass sich rechtschaffene Unternehmen wie die Deutsche Telekom, die Deutsche Bahn, Lidl, Kik oder MAN vor kriminellen Mitarbeitern schützen können. Oder die kurzsichtigen, knausrigen Finanz- und Wirtschaftsminister, die sich gegen die dringend benötigten Hilfen für so systematisch notwendige Unternehmen wie Schäffler, Porsche, Opel oder Arcandor sträuben. Gegen die bräuchte es mal eine Schutzfolie.
Aber gut, wer sich trotzdem vor einer fremden IR-Fernbedienung schützen möchte, ist bei Haverkamp bestimmt gut beraten. Am besten die Folie direkt um das Mobiltelefon (schützt vor IMSI Catchern) und die Tastatur (schützt vor van Eck Empfängern) wickeln.
Arbeitsstress und Dienstreisen beendet. Die Themen der letzten Wochen werde ich sukzessive nachtragen. Oder wie Westernhagen formuliert hat:
Ich bin wieder hier
in meinem Revier
war nie wirklich weg
hab mich nur versteckt
ich rieche den Dreck
ich atme tief ein
und dann bin ich mir sicher
wieder zu hause zu sein