24. März 2009
Weil wir gerade beim Virenscanner sind … Trend Micro hat Mitte letzten Jahres mal angekündigt, die Virus Bulletin VB100 Zertifizierung nicht mehr mitmachen zu wollen.
Weiß zufällig jemand, ob andere Hersteller dem gefolgt sind oder ob Trend Micro reuig zur Zertifizierung zurückgekommen ist?
Manchmal finde ich F-Secure peinlich.
Eigentlich hat F-Secure einen ganz guten Virenscanner. Ich setze den selbst auf meinen Terminalservern und Firmenclients ein, der Virenschutz ist schnell und braucht wenig Ressourcen, die Erkennungsrate ist gut und insgesamt lässt sich die ganze Suite auch einfach konfigurieren. Aber es gibt bei F-Secure Sachen die einfach schrecklich sind.
Die Süddeutsche Zeitung hat unter dem Titel „Alt und gefährlich“ einen Artikel veröffentlicht, der sich mit der Problematik veralteter und damit angreifbarer Software auf einem Rechner beschäftigt. Das ist ein bekanntes Problem und beispielsweise Secunia hat mit dem PSI (für Privatanwender) und CSI (für Firmen) ein recht nützliches Tool entwickelt, das aufzeigt welche veralteten und angreifbaren Programme sich noch auf einem Rechner befinden. Ich wünsche mir eigentlich schon seit längerem so eine Funktion integriert in einen Virenscanner. F-Secure ist nun auf diesen Zug aufgesprungen. Leider.
Der Link der Süddeutschen Zeitung verweist auf den F-Secure Health Check. Wenn man diese Seite mit abgeschaltetem Javascript oder ohne Flash betritt, bekommt man nur den lapidaren Hinweis: „Get Adobe Flash Player“. So etwas geht gar nicht. Der Flash Player ist eine der vielen Anwendungen, die oft veraltet auf Systemen rumliegen und leicht angegriffen werden können. Gerade bei einem Angebot, das mich vor veralteter Software schützen sollte, darf ich nicht schlimmstenfalls gezwungen werden, noch extra Software installieren zu müssen. Davon abgesehen, welcher Webseitenbetreiber ist denn so daneben, eine Webseite ausschließlich in Flash zu gestalten (ausgenommen natürlich derBauer)?
Das einzige, was diese völlig unnütze Flash-Seite übrigens macht, ist auf eine andere F-Secure Seite weiterzuleiten. Und hier wird es dann völlig peinlich. Diese Seite funktioniert auch nur mit Javascript. Und meldet meinem Browser dann lapidar: „F-Secure Health Check requires Microsoft Internet Explorer 6 or later“, sogar mit Copyright- und Trademark-Hinweis. Der F-Secure Health Check ist nämlich ein ActiveX-Control und läuft natürlich nicht in Firefox.
Hallo F-Secure! Aufwachen!
- ActiveX ist die kaputteste Variante, so einen Dienst zu implementieren. Fragt mal die anderen Virenscanner-Hersteller, wie dumm das ist. Beispielsweise Panda, Bitdefender, Authentium, nochmal Panda, Symantec Norton, McAfee, nochmal Symantec, schon wieder Panda und McAfee, usw. … oder wie Heise damals schrieb: „Sicheres ActiveX und andere Märchen„.
- Vielleicht hat es sich bis Finnland noch nicht herumgesprochen: es gibt auch andere Webbrowser als den Internet Explorer. Und es gibt gute Gründe, Firefox, Opera oder Safari unter Windows einzusetzen, z.B. weil man dann die Sicherheitsprobleme mit ActiveX nicht hat.
- Wenn sogar der Süddeutschen Zeitung auffällt, dass ActiveX eine dumme Idee ist, dann sollte man vielleicht was ändern. Wörtlich aus dem Artikel: „Auf einen solchen Eingriff reagieren Sicherheitsprogramme aber meist allergisch. Denn das Programm lädt ein ActiveX-Applet auf den Rechner, das dann auch noch einige Updates nachlädt, um den Rechner dann zu durchsuchen.“
- Und nein, der lapidare Kommentar von Herrn Rapp, „das ActiveX-Applet landet im Browser-Cache und lässt sich somit leicht entfernen“ ist keine Lösung. Die meisten Windows-Nutzer dürfen nämlich damit überfordert sein, den Cache zu löschen oder ActiveX-Controls zu deaktivieren. Besonders wenn in der FAQ dazu steht: „Delete folder PCHC_1_1 in C:\Documents and Settings\xxxxxxx\LocalSettings\Temp\“.
Liebe Freunde von F-Secure, so gut euer Virenscanner auch ist, DAS hier ist völlig daneben. Setzen, 6.