Letzte Woche in der Firewall-Schulung beim Testen des Regelsatzes gehört:
„Geben Sie mir ein Ping. Nur ein Ping, bitte!“
😉
Letzte Woche in der Firewall-Schulung beim Testen des Regelsatzes gehört:
„Geben Sie mir ein Ping. Nur ein Ping, bitte!“
😉
In den letzten Tagen sind über 6000 bisher geheime Dokumente des Congressional Research Service bei Wikileaks aufgetaucht. Der Congressional Research Service ist die Forschungs- und Informationsgruppe des US Congress mit einem Budget von etwas über 100 Millionen USD pro Jahr. In Deutschland gibt es so etwas ähnliches, da nennt sich das „Wissenschaftliche Dienste des Bundestags„. Ein Ärgernis des CRS ist vor allem, dass die dort erstellten Berichte und Empfehlungen zwar qualitativ sehr hochwertig sind, der Öffentlichkeit jedoch nicht zur Verfügung stehen. Einzelne Berichte sind zwar bei OpenCRS aufgetaucht, nicht jedoch komplette Jahresarchive. Wikileaks hat das jetzt ein wenig geändert. Ein paar der Reports sind auch für IT-Security-Leute interessant, den einen oder anderen möchte ich deshalb hier kurz erwähnen.
CRS Report RL31787: Information Operations, Electronic Warfare, and Cyberwar: Capabilities and Related Policy Issues
Der Bericht RL31787 vom 5. Juni 2007 beschäftigt sich mit den Möglichkeiten des US Department of Defense zur elektronischen Kriegsführung. Sehr interessant finde ich bereits die Begrifflichkeiten, die das DoD verwendet:
Das DoD verwendet dafür generell den Überbegriff „Information Operations (IO)“, der Fokus von IO liegt darin, den Entscheidungsprozess des Gegners zu stören bzw. zu beeinflussen. Explizit genannt wird die Beeinflussung von Computersystemen durch Schadprogramme, die Zerstörung von Computersystemen durch Hochenergie-Impulse (vermutlich EMPs) sowie die Störung von Sensoren und Radar.
Die Unterscheidung zwischen Computer Network Exploitation (CNE) und Computer Network Attack (CNA) liegt hauptsächlich darin, dass für die Exploitation die Hackingtools so modifiziert werden müssen, dass die Systeme selbst nicht zerstört werden, gleichwohl aber sensible Daten von diesen Systemen gesammelt werden können (Intelligence Collection). Allerdings scheint es dazu noch keine abschließenden Strategien zu geben (wörtlich: „CNE is an area of IO that is not yet clearly defined within DOD“). Unter CNA dagegen versteht das DoD die Zerstörung der Systeme durch einen geeigneten Datenstrom (vermutlich sind Viren, Trojaner oder andere Exploits gemeint). Die Zerstörung oder Beschädigung durch einen Hochenergie-Impuls wird im Gegensatz dazu als Electronic Warfare (EW) bezeichnet. Electromagnetic Non-Kinetic Weapons sind beispielsweise (meist nicht-lethale) hochenergetische Microwellenemitter, die Schmerzen und Verbrennungen einige Millimeter unter der Hautschicht erzeugen können.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass das US-Verteidigungsministerium (noch) zu viel Wert auf technologischen Vorsprung legt. Dazu gehört die Dominanz in wichtigen elektromagnetischen Frequenzbereichen, Mikrowellenwaffen, Elektromagnetische Impulse und in Flugzeugen montierte Laserwaffen (Airborn Laser Weapons). Das klassische Hacking, d.h. Einbrechen in Computersysteme mittels Exploits hat sich noch nicht so recht bis zum Militär durchgesprochen. Vermutlich liegt das auch in der Philosophie des US-Militärs begründet, Gefechte primär mit dem Säbel und weniger mit dem Florett auszufechten.
Zumindest Stand dieses Reports mache ich mir persönlich mehr Sorgen um die hervorragend organisierten staatlichen chinesischen Hacker und weniger um amerikanische Hacker. Aber wie ich schon schrieb: die USA geben solche Aufgaben gerne auch mal in private Hände ab … irgendwo findet sich garantiert ein Schwarzwasserhacker.