11. April 2008
Gartner erzählt uns, was Microsoft gerade alles falsch macht, mit Vista und allgemein:
- Durch die große Komplexität von Windows, auch bedingt durch die Abwärtskompatibilität lassen sich Neuerungen nur schwer implementieren (z.B. Datenbankfilesystem)
- Windows (Vista) benötigt einfach zu viele Ressourcen und ist ineffizient, z.B. auf kleinen Surfstationen wie dem Asus EEE
- Der Trend zu Webanwendungen lässt weniger Nutzer tatsächlich komplette Office-Suiten benötigen
dafür berichtet IDC, was Linux alles richtig macht:
- Linux hat bisher alte Unix-Systeme verdrängt und sich als stabil erwiesen
- In der Folge hat sich Linux als geeignet für Geschäftsanwendungen erwiesen
- Die Linux-Entwickler denken inzwischen auch mehr über die Nutzung von Linux außerhalb ihres Elfenbeinturms nach
Oder wie der Inquirer schreibt: sie müssen nur noch auf die wirren Namen wie Gutsy Gibbon und Loquacious Lemur verzichten.
Ich bin ja gespannt, wie lange es noch dauert bis die großen kriminellen Hackergruppen sich intensiv um Betriebssysteme wie Linux oder diverse xBSD kümmern.
Jonathan Zittrain, ein Oxford-Professor der anscheinend auch mal in die Zeitung kommen wollte, vertritt in der Computerwoche die These, dass iPhone, Xbox, Tivo und Co. das Internet kaputt machen würden. Das halte ich für Quatsch. Vielleicht machen diese spezialisierten Geräte den offenen PC kaputt, aber nicht das Internet.
Warum nicht? Vor ein vielen Jahren hat AOL bereits versucht, das Internet auf die eigenen Inhalte zu reduzieren. Wenn man sich bei AOL einwählte, war man erstmal nicht im Internet sondern im AOL-Netzwerk. Was ist passiert? Das Internet gibt es immer noch, AOL geht es schlecht. Vor einiger Zeit hat Vodafone das gleiche versucht. Wenn man sich bei Vodafone Live einwählte, war man an Vodafone Inhalte gebunden. Was ist passiert? Die Kunden haben sich massiv zu anderen Anbietern gewendet.
Der „Kunde“ will das komplette Internet. Das heißt, alle im Internet verfügbaren Angebote auch nutzen. Dazu gehören nicht nur statische HTML-Seiten sondern auch Javascript, Flash, Java etc. Sobald genug Alternativen vorhanden sind, wird sich kein Nutzer mit einem „eingeschränkten“ Internet mehr zufrieden geben.
Das Surfen auf der Xbox oder Playstation hat sich hauptsächlich deshalb gegen PCs nicht durchgesetzt, weil es mit Einschränkungen verbunden ist die es auf dem PC nicht gibt. Das Surfen auf Geräten wie dem iPhone hat sich bisher nur deshalb durchsetzen können, weil es keine passenden alternativen Geräte gibt. Sobald die vorhanden (und günstiger) sind, wird sich zeigen, dass Apple entweder Flash und Java auf dem iPhone nachrüsten muss oder die Kunden verlieren wird.
Und mir als Anwender ist es in letzter Konsequenz egal ob ich zur Nutzung des Internets einen PC verwende (an dem ich rumschrauben könnte aber gar nicht will) oder ein iPhone (an dem ich nicht mehr rumschrauben kann). Aber nur, solange alle meine Anwendungen funktionieren.
(danke tw)