Der erste echte Virus außerhalb eines Testlabs, Elk Cloner, wurde im Juli 1982 veröffentlicht. Ironischerweise nicht für ein Microsoft-Betriebssystem, die spielten damals noch keine Rolle sondern für den Apple II. Für die Historiker deshalb hier ein kurzer Abriß der Geschichte:
1980: Jürgen Kraus verfasst an der Universität Dortmund eine Diplomarbeit mit dem Titel „Selbstreproduktion bei Programmen“
1981: „Computervirus“ taucht zum ersten Mal im Gespräch zwischen Prof. Adlemann und Doktorand Fred Cohen
1984: Fred Cohen veröffentlicht seine Dissertation über Computerviren: „Computer Viruses – Theory and Experiments“
1985: Zeitschrift „Apples“ veröffentlicht einen Virus für Apple II
1986: Erster Virus für MS-DOS: „Brain“ wird von zwei Software-Händlern in Pakistan programmiert um gegen Raubkopien ihrer Software zu protestieren.
1987: Leigh-Virus; Cascade-Virus (speicherresident!), Jerusalem-Virus
1989: erste polymoprhe Viren: Washburn-Virus
1990: Whale-Virus (Tarnkappen-Eigenschaften!), Virus Construction Set für MS-DOS wird verbreitet
1992: Michelangelo-Hysterie, Dark Avenger Mutation Engine veröffentlicht
1994: One_Half-Virus (Multipart, variable Entschlüsselungs-Engine)
1995: Win95.Boza – erste Virus für Win95, erste Makro-Viren (Concept, DMV)
1997: Stoag – der erste Linux-Virus; auf CeBIT wird Wazzu.C Makro-Virus verteilt
1998 Trojanische Pferde NetBus und BackOrifice
1999: Melissa-Wurm, Happy 99 (Wurm für Windows 95/98)
1999: Excel ODBC-Wurm
2000: I Love You Wurm (Basic-Programm)
2001: Wurm Anna Kournikova (*.vbs.jpg)
2001: Linux-Wurm Lion
2001: Linux/Windows-Virus W32.Winux
2003/2004: Netsky und andere Verbreiten sich mit bisher unbekannter Geschwindigkeit
2004: Source Code von vielen Würmern wird veröffentlicht, neue Virenwellen
2004: Erster Bluetooth Handy-Wurm „Cabir“
Man sieht, es kann nur noch schlimmer werden …