Peter Gutmann, Neuseeländischer Sicherheitsexperte und vor allem bekannt durch seine Forschungsarbeit zur sicheren Löschung von Festplatten und Disketten (ja, die ganzen Löschprogramme mit mehrfachem überschreiben basieren auf seiner Arbeit) hat eine Kostenanalyse von Microsoft Vista aus Sicherheitssicht durchgeführt. Ein sehr interessanter Artikel.
Die in Vista eingebauten DRM-Funktionen haben potentiell die Möglichkeit, weitgehende Funktionen des Systems lahmzulegen, wenn Treiber oder Core-Funktionen des Systems der Meinung sind, hochauflösende digitale Inhalte müssen geschützt werden.
Die Auswirkungen auf die Anwender können massiv sein. So können beispielsweise die digitalen Signaturen von Treibern für Hardware von Microsoft zurückgezogen werden, wenn ein Treiber eine Lücke enthält mit der sich z.B. Videodaten abgreifen lassen. Das ist für den Anwender sehr erfreulich, wenn es sich um drei oder vier Jahre alte Hardware handelt, für die der Hersteller keine neuen Treiber mehr entwickelt (weil neue Hardware mehr Profit bringt).
Nebenbei benötigten die DRM-Funktionen erstaunlich viel CPU-Ressourcen, u.a. weil sämtliche Treiber und Geräte regelmäßig einen Integritätscheck (Hardware Functionality Scan,kurz HFS) durchführen müssen um sicherzustellen, dass sie nicht kompromittiert wurden. Die Gefahr dabei u.a., bei Schwankungen der Temperatur oder Luftfeuchtigkeit könnte das zu einem Systemneustart führen, weil ein paranoider Treiber Alarm schlägt.
Für normale IT-Systeme mag das vielleicht noch vertretbar sein. Für Produktionsanlagen, bei denen schnell mal Schwankungen der Umgebung auftreten ist so etwas tödlich. Für Steuerungssysteme von Produktionsanlagen werde ich in Zukunft lieber ein kontrollierbar stabiles Linux empfehlen.