9. August 2007
Der Chaos Computer Club veranstaltet sein alle paar Jahre stattfindendes Camp zur Zeit auf dem ehemaligen Militärflugplatz und jetzigen Museumsgelände in Finowfurt, etwa 60 km nördlich von Berlin an der A11 Richtung Stettin gelegen. In der Gegend bin ich gelegentlich und da ich nicht weit weg günstig übernachten kann, bietet es sich an, das Camp in diesem Jahr zu besuchen. Die Vortragsthemen sind zwar nicht ganz so spannend wie auf dem jährlichen Congress aber ein paar Vorträge dürften wertvoll genug sein, um die Reise zu rechtfertigen.
Das Camp ist gar nicht so einfach zu finden. In Finowfurt von der Ausfahrt Richtung Stadt, dann dem Schild zum Flugzeugmuseum folgen und dann immer gerade aus in den Wald. Irgendwo steht dann ein Aufpasser vom CCC der die Leute auf den Parkplatz lotst, damit die nicht direkt auf den Flughafen draufbrettern.
Das Gelände selbst ist im Grunde ein großes Freilichtmuseum mit diversen alten Flugzeugen aus der ehemaligen DDR und der früheren Sowjetunion. Die Vorträge finden in den ehemaligen Bunkerhangars statt, da ist es wenigstens schön kühl. Davor stehen die Zelte und Wohnmobile der Teilnehmer. Die meisten liegen faul unter Schutzplanen oder im Schatten der alten Militärflieger. Das hat schon was lässiges, so mit dem Notebook unter einem Flieger und wireless im Internet surfen. Nur mit dem Strom ist es ein wenig knifflig.
Den Tag gestern habe ich leider verpasst, da war ein wichtiger Kundentermin. Aber heute ist Action angesagt. Zu den Vorträgen schreibe ich noch eigene Beiträge.
Bildnachweis: Diese Bilder sind frei verwendbar, unter Nennung der Quelle: BerlinVR.de
15. Juni 2007
“Wie Kriminelle werden die Bürger gezwungen, ihre Fingerabdrücke beim Staat abzuliefern, ohne dass die Bundesregierung jemals sinnvoll begründet hat, warum diese biometrische Vollerfassung nötig ist”, sagte der CCC-Sprecher Andy Müller-Maguhn.
Der Chaos Computer Club ruft daher alle Bürger auf, die Abnahme der Fingerabdrücke zu boykottieren. Bereits wenn sich ein kleiner Teil der Bevölkerung der erkennungsdienstlichen Behandlung verweigert, kann die Totalüberwachung noch verhindert werden.
Mehr auf der Webseite des CCC
24. Mai 2007
Fefe schrieb gestern:
Kleines Detail der neuen Ermächtigungsgesetzgebung:
- § 129a, „Bildung terroristischer Vereinigungen“:
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine Vereinigung gründet, deren Zwecke oder deren Tätigkeit darauf gerichtet sind, […] 2. Straftaten nach den §§ 303b […]
- Der neue § 303b sieht so aus:
(1) Wer eine Datenverarbeitung, die für einen anderen von wesentlicher Bedeutung ist, dadurch erheblich stört, dass er2. Daten (§ 202a Abs. 2) in der Absicht, einem anderen Nachteil zuzufügen, eingibt oder übermittelt
und
- der neue § 202a liest sich so:
(1) Wer unbefugt sich oder einem anderen Zugang zu Daten, die nicht für ihn bestimmt und die gegen unberechtigten Zugang besonders gesichert sind, unter Überwindung der Zugangssicherung verschafft […]
Fassen wir also zusammen: der CCC ist ab übermorgen eine terroristische Vereinigung.
4. Mai 2007
Jetzt am Wochenende ist im Kulturzentrum Scheune das vierte Symposium Datenspuren des CCC Dresden. Wer Zeit hat soll hingehen. Der Eintritt ist frei.
Sehr zu empfehlen (weil sehr amüsant) ist der Vortrag „Biometrics in Science Fiction“ von Constanze Kurz. Und vorher am besten von Frank Rieger noch den Vortrag über Wahlcomputer anhören. Das öffnet Euch die Augen.
Hier ist der komplette Fahrplan.
9. April 2007
In Hamburg fand bekanntlich vom 6. bis 9. April das vom Chaos Computer Club Hamburg organisierte Easterhegg 2007 statt. Leider sind es ja nun von München nach Hamburg ein paar Kilometer und die Referenten sind nicht ganz so hochkarätig wie auf dem Chaos Communication Congress in Berlin. Daher war an eine persönliche Anwesenheit nicht zu denken.
Andererseits lohnt es sich immer, einen Blick in den Fahrplan und sofern bereits Online auch in die Vorträge zu werfen. Besonders interessant finde ich den Vortrag zum Bluetooth-Hacking von Martin Kager. Die Präsentation zeigt zwar keine wirklich neuen Angriffe, bietet aber einen schönen Überblick des aktuellen Stands der Technik. Alle Tools und Angriffsszenarien sind übersichtlich zusammengefasst und bieten einen guten Einstieg in die Thematik.
Bei dieser Gelegenheit kann ich auch noch auf die Arbeit (PDF) von Max Moser hinweisen, der einen Weg gefunden hat, einen gewöhnlichen Bluetooth-Dongle mit CSR Chipsatz durch ein Firmware-Update in einen Bluetooth-Sniffer zu verwandeln. Interessant ist das insbesondere, weil günstige Bluetooth-Dongles schon für unter 20 € im Laden zu haben sind während für einen Bluetooth-Sniffer bisher rund 10.000 € fällig werden. Mal sehen, vielleicht gibt es demnächst auf der BackTrack 3.0 auch einen Linux-Bluetooth-Sniffer 🙂 .