Laut Bitkom sind letztes Jahr (2007) in mehr als 4100 Fällen insgesamt rund 19 Millionen Euro gemopst worden. Ein Anstieg von 25% gegenüber dem Vorjahr (2006). Die meisten Zugangsdaten werden inzwischen wohl nicht mehr mit billigen Spam-Mails und Phishing-Seiten sondern durch Trojaner, DNS-Redirection, etc. geklaut. Ich habe jedenfalls kaum noch Banken-Spam im Posteingangsfach.
Erstaunlich finde ich in diesem Zusammenhang die Untätigkeit der meisten Banken. Ok, meine Bank hat es jetzt endlich auch mal geschafft, auf iTAN umzustellen. Aber Sensibilisierung der Kunden, vielleicht mal ein Brief wenn wieder aktuell was passiert … komplett Fehlanzeige. Ist aber klar, das kostet Geld und laut AGB sind ja die Kunden schuld wenn was passiert.
Das ist wie mit den Geldautomaten. Anti-Skimming-Module, die effizient verhindern, dass Aufsätze oder Kameras montiert werden können kosten lediglich ein paar hundert Euro pro Geldautomat. Trotzdem haben nur etwa 20% aller Automaten solche Module. Die Skimming-Angriffe sind inzwischen jedoch so gut, dass nicht einmal Fachleute des BKA alle Aufsätze zuverlässig erkennen.
2008 sollen die Zahlen übrigens wieder sinken. Angeblich durch bessere Sicherheitsmaßnahmen der Wirtschaft, ich nehme aber an, hauptsächlich wegen besserer Sensibilisierung der Bankkunden. Inzwischen sollte es sich rumgesprochen haben, dass man für Überweisungen nach Estland per Western Union wegen Geldwäsche verurteilt werden kann. Aber das ist ja unseren BGH-Richtern egal. Hauptsache die Banken kommen gut weg.
Weitere Informationen findet der geneigte Leser bei der Arbeitsgruppe Identität im Internet (A-I3) der Ruhr-Universität Bochum.
Kommentare gesperrt wegen Spam
Comment by Christian — 22. November 2008 @ 19:56