In diesem Vortrag ging es um die aktuelle Entwicklung in der Quantenkryptographie, hauptsächlich quantenkryptographische Schlüsselverteilung. Die Präsentation wurde in Form einer Diskussions- und Vortragsrunde von einer Gruppe Physiker gehalten, die sich mit Quantenkryptographie beschäftigt.
Eine Einführung in die Verschlüsslung zeigt die typischen Probleme, Schlüsselaustausch bei symmetrischer Verschlüsselung und Berechnung des Private Key aus dem Public Key bei Verwendung des RSA-Algorithmus (mit geringer Schlüssellänge). Anschließend wird auf die physikalischen Eigenschaften von Photonen, insbesondere ihre Polarisierung und die Polarisationsfilter eingegangen. Wichtig war der Hinweis aus die Unschärferelation von Heisenberg, die sich nicht umgehen lässt (auch nicht, wenn man clever ist). Zur Kodierung wird in den meisten Implementierungen das BB84 Protokoll verwendet.
Das eigentliche Problem der Quantenkryptographie liegt auch nicht in der Physik an sich sondern in fehlerhaften Implementierungen. Die Hersteller dieser Geräte versprechen, da die Physik absolut sicher ist, sind das natürlich auch die Geräte und diese Annahme ist leider falsch. Genau wie AES ein (ausreichend) sicherer Algorithmus ist, kann der Algorithmus fehlerhaft implementiert werden und einem Angreifer (z.B. über einen Side-Channel Angriff) Zugriff auf den Enryption-Key erlauben. Gegen das Quantenkryptographische System lassen sich beispielsweise Timing Channel Attacken ausführen.
Sehr spannend war, dass die Jungs das komplette selbstgebaute Gerät aus Singapur nach Deutschland gebracht haben um es live vorzuführen. Meine persönliche Meinung ist jedoch, dass die Quantenkryptographie noch etwas mehr verspricht, als die konkreten Implementierungen tatsächlich halten können. Außer für spezielle (z.B. militärische) Anwendungen macht der Einsatz der Quantenkryptographie noch keinen wirklichen Sinn.
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Comment by Christian — 26. März 2009 @ 22:39