Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich heute so schreiben will. Naja, dann halt irgendwas buntes durcheinander:
Apple macht sich weiter unbeliebt
Apple zensiert munter weiter im App-Store. Der Bewertungsmaßstab scheint der durchschnittliche Hillbilly-Farmer im religiösen Mittleren Westen zu sein. Was der nicht gut findet, wird von Apple auch gesperrt. Inzwischen scheint sich sogar Fanboy und Springer-Chef Döpfner unsicher zu werden. Jedenfalls wird auf allen Kanälen um Hilfe gerufen. Apple schert das gar nicht, jetzt wird mittels iAd-Zensur gegen Google und Microsoft geschossen. Langsam hat man das gesamte IT-Lager (Adobe, Microsoft, Google, …) gegen sich. Und zu aller Freude verliert Partner AT&T auch noch jede Menge Daten.
Adobe macht sich weiter unbeliebt
Zumindest gibt es schon wieder einen Zero-Day Exploit für Flash. Ich verstehe ja manchmal Steve Jobs wenn er Flash nicht auf dem iPfusch haben will. Zusätzlich zu den Fantastilliarden (Enzyklopädie, my ass) an Safari-Lücken auch noch die Flash-Lücken auf seinen Geräten? Dabei gibt’s einen simplen Workaround. Einfach die ganze Adobe-Software deinstallieren. Schon ist Ruhe. Lustig ist nur, dass laut Advisory die Lücke gleichzeitig Flash, Reader und Acrobat betrifft. Da wird anscheinend heftig Code wiederverwendet.
Facebook macht sich weiter unbeliebt
Und zwar durch fleißig aus dem iPhone abgegriffenen Telefonkontaktdaten. Löschen der Daten ist nicht vorgesehen. Auskunft was mit den Daten passiert: keine. Auskunft, wie die Daten geschützt werden: keine. Reaktion vom Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar: keine (der wird sich notfalls einfach für „nicht zuständig“ erklären). Da kann man nur hoffen, dass man keine „Freunde“ hat, die gleichzeitig iPhone- und Facebookaccount-Besitzer sind.
Offtopic: Grätzel gewinnt Millenium-Preis (und macht sich nicht unbeliebt)
Da geht es um organische Solarzellen. Allerdings scheint die Versiegelung des Elektrolyt noch ein Problem zu sein (falls man Wikipedia trauen kann). Das Genie unserer Familie arbeitet in Dresden ebenfalls an organischen Solarzellen und kommentiert das mit: „Das Gute daran ist, dass der optische Anregungszustand durch das TiO2 schnell in Ladungen getrennt wird. Aber das Problem ist der Elektrolyt und das andere reine organische Solarzellen wie unsere und Polymer-basierte in der Effizienz aufholen und jetzt bei 8% sind (Anmerkung: Grätzel-Zellen sind bei 11%). Ich denke das sich unsere Technologie oder Polymersolarzellen durchsetzen werden.“
Nachtrag:
Fefe hat die wichtigsten aktuellen Lücken in Flash aufbereitet. Langsam machen CVE-Nummern für Adobe gar keinen Sinn mehr. Die brauchen eine eigene Datenbank nur für Adobe-Lücken.
Mir ist es auch aufgefallen, dass der Apple sich langsam aber sicher in eine Sekte entwickelt 👿
Jetzt sind sie aber auch noch gierig geworden. Ihr kennt sicher den Spruch:
„With power, comes money. With money, comes greed.“
Gruss
PowerShell 😛
Comment by PowerShell — 11. Juni 2010 @ 09:42
Dazu passt Remember when we were poor?
Comment by Christian — 11. Juni 2010 @ 11:02
Ich stimme dir zu, es sprechen auch immer mehr Leute kritisch von „Apple-Jüngern“.
Komischerweise auch aufklärerische Avantgarde wie der Spiegel und SPON, dabei machen die in letzter Zeit immer aggressiver Werbung für ihre ipad- und iPhone Inhalte.
Die extra revenue wollen die sich wohl nicht entgehen lassen. Ist ja auch zu verlockend.
Comment by Anon — 11. Juni 2010 @ 11:05
Ich glaube, die Verlage sind in einer blöden Zwickmühle. Auf der einen Seite haben sie nicht die geringste Ahnung, wie sie es schaffen wollen ihre Online-Inhalte kostenpflichtig zu machen. Das Hamburger Abendblatt (gehört zu Springer) versucht es beispielsweise mit einem €-Symbol neben jedem Artikel. Wird nur nicht angenommen. Auf der anderen Seite hofft der schlechte Mensch Springer-Chef Döpfner immer noch, dass das iPad ihm das Geschäft rettet. Aber der ist eh naiv, wie die PIN-Geschichte gezeigt hat.
Apple wiederum sind die Verlage völlig egal. Die haben gemerkt, dass andere (nämlich zuerst die Musikindustrie für das iPod, jetzt die Verlage für das iPad) dumm genug sind, ihre Inhalte billig wegzugeben weil sie untereinander planlos und zerstritten sind und hält für die Plattform gnadenlos die Hand auf. Und ganz ehrlich, ich wette das wird für die Verlage ein ganz übles Minusgeschäft.
Comment by Christian — 11. Juni 2010 @ 11:30
Das gibt es noch andere Beispiele…
Wall Street Journal (WSJ). Der neue Mehrheitseigentümer Rupert Murdoch hatte zunächst angedeutet, die Online-Version künftig frei zugänglich machen und über Anzeigen zu finanzieren, wollte später aber bestimmte Rubriken weiter bezahlpflichtig anbieten.
Das WSJ oder wie ich es lieber nenne, das Teufelsportal hat sogegen z.Z. so gegen eine halbe Millionen die für ihren Zugang jährlich 75 Dollar bezahlen !!!
Ja was sagt man dazu… hi hi hi 😉
Comment by PowerShell — 13. Juni 2010 @ 14:28
Bei Fachzeitschriften funktioniert das auch. Aber eben nur, weil genau diese Informationen nirgendwo anders umsonst zu haben sind. WSJ ist halt relevant für viele Banker und die sind bereit dafür zu bezahlen. Und kriegen diese Infos auch nur da. Aus der Chemie oder Physik kenne ich auch Fachmagazine, die mit ihrer Webseite Geld verdienen. Nur bei klassischen Nachrichtenportalen funktioniert das eben nicht, weil es genug andere Quellen gibt bei denen die gleichen Nachrichten weiterhin umsonst sind.
Comment by Christian — 13. Juni 2010 @ 16:33
Und der Witz ist ja, wenn alle außer einem ihre Portale plötzlich gebührenpflichtig machen, dann verdient der eine mit den kostenlosen Inhalten plötzlich genug Geld durch Werbung (weil alle dahin kommen) und die anderen haben doch verloren.
Comment by Christian — 13. Juni 2010 @ 16:34
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Comment by Christian — 22. Juli 2012 @ 14:28