Fefe rantet gerne mal in alle möglichen Richtungen und meistens hat er ja recht. In einem konkreten Fall möchte ich ihm aber widersprechen und zwar wenn es um den Sicherheitsbeauftragten von Facebook geht. Der hat laut Heise in einem Interview festgehalten:
- „Kelly gab bei Facebook die Devise aus, dass das Sammeln von Informationen über Attacken und die dahinter stehenden Kriminellen wichtiger ist als das Stopfen sämtlicher Lücken.“
Daraus hat Fefe sich zu folgender Aussage verstiegen:
- „Der Polizist ist gewohnt, Verbrecher zu verfolgen. Wenn er die Lücken alle fixt, dann ist er aus seiner Sicht arbeitslos. Also kann er das nicht tun. Stattdessen wird er sich zusammenrationalisieren, dass das eh nicht geht, und seine Ressourcen für Honeypots und ähnlichen Mumpitz ausgeben.“
Das ist in diesem Zusammenhang meiner Ansicht nach völliger Quatsch. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Code von Facebook inzwischen so komplex ist, dass sie gar nicht mehr alles sicher programmiert kriegen. Das ist wie mit Windows. Microsoft kriegt da auch nicht alle Fehler raus, ganz im Gegenteil. Und noch schlimmer ist, mit jeder Iteration können neue Fehler und ganz neue Fehlerklassen auftreten, die bisher niemand berücksichtigt hat. Beispielsweise durch den PHP-Compiler. Stefan Esser, der gerade wieder den Month of PHP-Bugs ausgerufen hat, kennt sich da am besten aus. Der findet Fehler in PHP, an die vorher niemand gedacht hat. Völlig neues kreatives Zeug.
Genau deshalb ist es extrem wichtig, dass man nicht nur Fehler schließt sondern auch neue Fehler und Probleme erkennen kann, bevor sie echten Schaden auslösen. Das genau ist effizientes Risikomanagement. Ob man dazu Honeypots braucht sei dahingestellt, wichtig ist aber, den Sicherheitsvorfall möglichst schnell zu erkennen und einzudämmen. Mein Lieblingssatz dazu lautet: „All Control Is Damage Control„.
Oder wie das Donald Rumsfeld mal formuliert hat:
- „There are known knowns. These are things we know that we know. There
are known unknowns. That is to say, there are things that we know we
don’t know. But there are also unknown unknowns. There are things we
don’t know we don’t know.“
Und auf die müssen wir auch achten, nicht nur auf die Lücken!
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Comment by Christian — 29. Juli 2010 @ 15:14