Recht hat er natürlich, auch wenn man das ein wenig anders formulieren könnte. So erreicht er auf seine unnachahmliche Art eigentlich wieder nur, dass ihn niemand ernst nimmt:
- „It’s stupidity. It’s worse than stupidity: it’s a marketing hype campaign“
- „One reason you should not use web applications to do your computing is that you lose control. It’s just as bad as using a proprietary program. Do your own computing on your own computer with your copy of a freedom-respecting program. If you use a proprietary program or somebody else’s web server, you’re defenceless. You’re putty in the hands of whoever developed that software.“
Recht hat er meiner Meinung. Das Interview führte übrigens Bobbie Johnson vom Guardian.
Hi,
bin ja oft Deiner Meinung, aber hier lässt Du Dich zusehr von der paranoiden, viel zu einfach gedachten Seite einlullen. Cloud ist ein Marketing-Begriff, aber inhaltlich ist es schon lange Realität und in Enterprise/Web-Umgebungen sehr sinnvoll.
Es geht nicht darum statt auf dem eigenen Blech (sorry, nicht einer, viele) alles in die Wolke zu verlagern und alle Rechte abzulegen, sondern intelligente Resourcenplanung zu betreiben.
Ganz simple Stichworte:
– statt einen eigenen zweiten Standort für 2nd Level-Backup einfach die „Cloud“ (Amazon S3, andere) und die Daten verschlüsselt zum Datendienstleister
– statt eine eigene dicke Leitung, statt eigene Ausfall-RZs, einfach mehrere RZ-Anbieter mit kompletten Mietsystemen und darauf gespiegelt DBs fahren, auch hier mit intelligenten Sicherheitsmodellen.
etc etc
Es lebe die Cloud.
Joelle
Comment by Joelle — 14. Oktober 2008 @ 23:21
Nee, was du beschreibst ist ein ganz anderer Anwendungszweck als den, den Richard Stallman im Auge hat.
Beim Einsatz von „Clouds“ im Unternehmen gibt es in der Regel eine Risikoanalyse, man macht sich Gedanken über den Datenschutz, die Verschlüsselung, etc. Niemand in einem Unternehmen würde Daten an einen Cloud-Betreiber auslagern der sich Rechte über die Inhalte einräumt wie Google das beispielsweise bei seinen Docs & Spreadsheets macht. Ich speichere ja selbst Daten verschlüsselt bei Amazons S3 und schrieb hier auch schon, daß ich das für einen recht guten Dienst, insbesondere bei dem Preis halte. Akamai (könnte man auch zur Cloud rechnen) wird von vielen Firmen als Webcache eingesetzt, damit die eigenen Webseiten performanter und verfügbarer an die Kunden ausgeliefert werden. Dagegen ist nichts einzuwenden.
Die Predigt von Stallman richtet sich aber gerade an Privatpersonen, die verständlicherweise kein Geld für Office und Co. ausgeben wollen und daher auf die „kostenlos“-Versprechen von Cloud-Anbietern wie Google reinfallen. Dabei ist die Nutzung von Google nicht kostenlos, man bezahlt mit seiner Privatsphäre. Und Stallman meint hauptsächlich, kostenlos kann man mit Open Source Programmen genauso haben.
Comment by Christian — 16. Oktober 2008 @ 17:00
Kommentare gesperrt wegen Spam
Comment by Christian — 7. Juni 2012 @ 15:12