Wie schön, dass es in Europa inzwischen sogar zwei Behörden gibt, die uns vor Cyberangriffen schützen sollen. Zum einen haben wir da die ENISA (European Network and Information Security Agency), eine Behörde deren Namen ein wenig an die diversen US-Agencies erinnert und die hauptsächlich mit konstituierenden Sitzungen beschäftigt ist.
Die NATO wiederum plagt sich ja auch schon eine Weile mit dem Gedanken, was in Richtung IT-Sicherheit zu unternehmen. Anscheinend waren die Angriffe auf Estland jetzt so ein Geldbeutelöffner. Inzwischen hat man sich auch zu einer Entscheidung aufgerafft und will die NATO Communications Services Agency (NCSA) zu einerAnti-Cyberwar-Truppe ausbauen. Immerhin haben die einen deutschen Chef, die „Main Goals (1,5 MB Powerpoint)“ klingen jedenfalls sehr nach blabla.
Ich frage mich ja, wer dann wofür zuständig sein soll. Die ENISA hat den Vorteil, eine rein Europäische Veranstaltung zu sein. Dafür halte ich sie nicht wirklich für eine schlagkräftige Truppe. Die NCSA hat dafür NATO-Ressourcen und eventuell US-Unterstützung im Hintergrund, dafür aber auch eine eher militärische Ausrichtung. Nur … war der Angriff auf Estland jetzt ein Hacker-Angriff von ein paar Kriminellen und damit eher eine ENISA-Angelegenheit oder ein Cyberterroristischer Angriff aus Russland (wie Estland behauptet, auch wenn es keine Beweise dafür gibt) und damit eher eine NCSA-Angelegenheit?
Kommentare gesperrt wegen Spam
Comment by Christian — 7. Juni 2012 @ 15:06