2. September 2008

Der Google-Browser kommt

Category: Datenschutz,Produkte — Christian @ 08:51

und soll Chrome heißen. Bei Blogoscoped gibt es die ersten Screenshots und sowohl Heise als auch Spiegel Online hat bereits einen ähnlichen Artikel aus dem ich gerne zwei Sätze zitieren möchte:

    „Microsoft hatte erst vor wenigen Tagen die zweite Testversion seines neuen Internet Explorer 8 vorgestellt, der nach Einschätzung von Experten mit den aktuellen Ausgaben von Firefox und Safari mithalten kann. Einige Beobachteter merkten dazu an, neue Datenschutz-Optionen im Internet Explorer könnten Google das Geschäft mit sogenannter Kontext-bezogener Werbung erschweren.“

Google ist böse, der Konzern verschenkt nichts. Wann immer es etwas umsonst gibt, nimmt es sich Google an anderer Stelle wieder. Gmail gibt es nur mit dem Einverständnis, die dort erhaltenen Mails automatisch scannen und Werbung einblenden zu lassen. Das Versprechen Googles, die Mails nicht zu „lesen“ bedeutet außerdem nicht, die Kommunikationsbeziehungen (also wer schreibt wem) nicht zu analysieren. Ich wette, dass in Googles Browser die Google Toolbar integriert ist, die einerseits verhindert, dass andere Toolsbars (von Yahoo, Ask oder anderen Datenspionen) installiert werden können und andererseits das Surfverhalten noch detaillierter an Google zurückmeldet. Und bestimmt kann man die Google-Cookies nicht einfach löschen oder Google Adsense Werbung mit Adblock blockiere.

Wer, außer ein paar Fanboys braucht so einen Browser?

3 Comments

  1. Na ja, das Teil soll ja Open-Source sein und vielleicht können Firefox & Co. ja sogar von der neuen Javascript Engine profitieren.

    Comment by I are Baboon — 2. September 2008 @ 09:19

  2. Ich glaube nicht, daß Firefox direkt davon profitieren kann.
    Zum einen hat Google noch nichts zur Lizenz verlauten lassen, unter der sie ihren Code veröffentlichen. Im Hinblick auf die Probleme die Google aber u.a mit der Mozilla-Lizenz hat, die temporär von Google Code ausgesperrt wurde, ist zu erwarten, daß die Lizenzen nicht kompatibel sind. Das ist wie mit den Open Source Lizenzen von Microsoft, die auch zu nichts zu gebrauchen sind.
    Zum anderen, selbst wenn die Lizenz eine Code-Übernahme erlauben würde, ist zu erwarten, daß die APIs sehr unterschiedlich sind. So ohne größere Anpassungen kann man z.B. auch keine Treiber von FreeBSD in Linux übernehmen. Dazu ist die Code-Basis viel zu unterschiedlich aufgebaut. Höchstens Ideen und Strategien sind denkbar, z.B. die versteckten Klassen für Objekte, die Google implementiert hat.
    Und schließlich, will ich das alles? Eine Idee des Tabbed Browsing war ja, daß ich nicht für alles einen neuen Prozeß starten muß, weil das mehr Speicher braucht, länger dauert, etc. und man durch die Tabs mehrere Seiten im gleichen Prozeßkontext starten kann. Das will ich gar nicht komplett rückgängig gemacht haben.
    Ich wünsche mir lediglich, daß es einfacher (d.h. ohne größere Verrenkungen) möglich wäre, mehrere Firefox-Prozesse zu starten. Wenn dann ein Prozeß abkackt, bleiben wenigstens die anderen Fenster offen. Aktuell ist es so, daß leider immer der laufende Prozeß recycled wird. Das ist beim IE besser gelöst.

    Comment by Christian — 2. September 2008 @ 13:57

  3. Kommentare gesperrt wegen Spam

    Comment by Christian — 20. September 2008 @ 19:06

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