30. April 2007

Biometrie

Category: Allgemein — Christian @ 22:20

Ich persönlich halte ja nicht viel von Biometrie. Zum einen ist die Erkennungsrate von „bequemen“ Verfahren noch nicht so wirklich gut, dass man damit z.B. Geldautomaten ausstatten könnte. Dann gibt es natürlich das Problem des abgeschnittenen Fingers. Und schließlich, wenn so ein biometrisches Verfahren wie der Fingerabdruck mal kompromittiert ist, dann kann ich maximal 9 mal das Passwort den Finger wechseln. Danach muss ich mir zur Rechneranmeldung die Schuhe ausziehen.

Umso bemerkenswerter die Überlegungen der lustigen Briten. Weil so viele iPods auf der Insel geklaut werden, verlangt der zuständige Innenminister von Apple, Sony und Co., dass solche Geräte zukünftig über einen Fingerabdruck aktiviert werden sollen. Die Idee ist wohl, dass sich so der Straßenraub eindämmen lässt. Ich befürchte allerdings eher, dass damit die Körperverletzungen stark ansteigen. Und ob vielleicht die Fingerprints bereits vom Hersteller in das Gerät eingebrannt werden sollen?

Aber Spaß beiseite, in speziellen Umgebungen macht Biometrie ja Sinn. Beispielsweise in Rechenzentren oder Kernkraftwerken. Da gibt es eine überschaubare Anzahl zutrittsberechtigter Personen von denen man biometrische Daten speichern kann. Die Prüfung findet in kontrollierter Umgebung, d.h. recht konstante Temperatur und Luftfeuchte statt, die Ergebnisse werden folglich reproduzierbar sein.

Ganz anders sieht es bei den „Spielzeugverfahren“ für den Hausgebrauch aus. Die „biometrische Maus“ von Siemens ist immer noch gerne die Lachnummer von Hackingshows (PDF), weil sie sich gar so leicht überwinden lässt. Selbst komplexere Verfahren wie die IBM Thinkpads sind nicht sicher. Der damit verbundene Aufwand zur Beschaffung, Einrichtung und im Betrieb lässt sich offensichtlich besser in die Ausbildung der Mitarbeiter oder eine vernünftige Festplattenverschlüsselung der Notebooks investieren.

Nur: „Festplattenverschlüsselung“ ist hat kein so tolles Management Buzzwort wie „Biometric Authentification“

1 Kommentar

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    Comment by Christian — 7. Juni 2012 @ 06:46

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