Die Umbrella Corporation Fraunhofer Gesellschaft (genauer Fraunhofer SIT) hat bekanntlich vor einiger Zeit eine bezahlte Studie im Auftrag von Microsoft durchgeführt und gezählt, wie viel Spam bei diversen Freemail-Anbietern aufschlägt (Link zum PDF).
Gewonnen hat Yahoo vor Hotmail und Googlemail. Die beiden 1&1-Firmen Web.de und GMX schnitten deutlich schlechter ab. Über die zu erwartenden Mängel bei einer bezahlten Studie im allgemeinen und einer Fraunhofer Studie im besonderen hat Basic Thinking einen ganz netten Bericht geschrieben. Probleme sind insbesondere, was ist alles Spam (z.B. die Hauspost von GMX die ja zur Finanzierung des Dienstes dient), was ist mit Spam der zugestellt aber als Spam markiert ist (z.B. wenn die Zustellung gesetzlich vorgeschrieben ist) und wie man mit False Positive umgeht (was mit persönlich wichtig ist, lieber ein Spam zu viel als eine wichtige Nachricht verloren). Egal, ist ja eine Fraunhofer Studie (also Werbung) und außer Spiegel Online fällt da keiner mehr drauf rein.
Da ich bei all denen kein echter Nutzer bin interessiert mich eigentlich nicht, wie viel Spam man bei GMX oder Hotmail bekommt. Statt dessen interessiert mich als Nutzer einer anderen Mailadresse, wie viel Spam ich von diesen kostenlosen Diensten bekomme, d.h. was mich dieser Dienst kostet, obwohl ich gar nicht Nutzer bin.
Ich habe letzten Monat deshalb mal andersrum gezählt, nämlich von welchen Adressen ich den meisten Spam auf meine privaten und Firmenadressen bekomme (ist der gleiche Mailserver, darum einfach zu zählen). Genauso stichprobenartig und systematisch wie Fraunhofer. Einfach gezählt, was für mich Spam ist. Die meisten Mails werden mittels Real-Time Blacklist geblockt, insbesondere auch, wenn die Absenderdomain mit dem Absenderserver nicht zusammengeht. Die gezählten Mails sind deshalb nur die Spam-Mails die direkt über die Server der jeweiligen Anbieter verschickt wurden.
Und hier das Ergebnis:
- Gmail: 14 Spam-Mails
- Hotmail: 9 Spam-Mails
- Web.de: 1 Spam-Mail
- GMX: 1 Spam Mail
Mein Fazit: Den größten Schaden durch Spam-Versand an andere richten Google (Gmail) und Microsoft (Hotmail) an. Schade, dass man die nicht verbieten kann.
Schöner Vergleich Umbrella Corporation=Fraunhofer SIT *lol*
Die sind etwa gleichermassen „böse“. Der einzige Unterschied ist, dass der Fraunhofer SIT keine T- bzw. G-Virus entwickelt 😎
Comment by PowerShell — 17. Mai 2010 @ 08:38
Das Fraunhofer SIT vielleicht nicht. Aber für den Rest der Fraunhofer Gesellschaft würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen wollen …
Comment by Christian — 17. Mai 2010 @ 14:01
Ja ich weiss genau was du meinst… ich bin „ziemlich sicher“ dass die Jungs von Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) irgendwelche super Zombies am entwickeln sind 🙂
No… I’m just kidding.
Comment by PowerShell — 17. Mai 2010 @ 15:33
Ich glaube das IBMT entwickelt hauptsächlich effiziente Prothesen, quasi den 6-Millionen-Dollar-Mann. Wobei die auch das einzige Fraunhofer Institut mit Genehmigung zur Einfuhr von Stammzellen waren. Ich persönlich hätte jetzt eher das ITEM (Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin) verdächtigt 🙂
Comment by Christian — 17. Mai 2010 @ 16:22
Ja schon… allein der Name tönt voll verdächtig 🙂
Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin 👿
Comment by PowerShell — 17. Mai 2010 @ 16:46
Toxikologie ist ein riesen Geschäftsfeld. Alleine wegen REACH kann man sich da dumm und dämlich verdienen.
Comment by Christian — 17. Mai 2010 @ 16:51
Das wüsste ich nicht… aber gut zu wissen 🙂
Comment by PowerShell — 18. Mai 2010 @ 14:31
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist eh so ein Zwitter. Irgendwo zwischen Grundlagenforschung (dafür ist in Deutschland eigentlich die Max-Planck-Gesellschaft da) und Industrieforschung (macht eigentlich die Privatwirtschaft) angesiedelt. Das Problem ist, dass Fraunhofer stark über Steuern finanziert wird und gleichzeitig der Industrie gerne mal mit Patenten Konkurrenz macht.
Früher hat die Fraunhofer Patentstelle wohl auch Hochschulpatente (also Erfindungen von Studenten) mitverwaltet und wollte gerüchteweise dann so hohe Lizenzgebühren, dass daran neugegründete Firmen der eigentlichen Erfinder gescheitert sein sollen. Das hat sich 2007 zum Glück erledigt. Inzwischen verwalten die bayrischen Hochschulen ihre Patente durch BayernPatent selbst.
Comment by Christian — 18. Mai 2010 @ 14:53