Im (ehemaligen?) Nachrichtenmagazin Spiegel ist ein Artikel über die Zahl der Server der verschiedenen Firmen erschienen. Natürlich nicht selbst recherchiert sondern von einem Blog (nennt sich selbst Webhosting Magazin) namens Intac übernommen.
Wenn der Spiegel-Abschreiber nur 30 Sekunden selbst recherchiert hätte, wäre ihm aufgefallen, dass in der Grafik keine einzige asiatische Firma auftaucht. Niemand. Nichts. Obwohl die indische Firma Infosys (145.000 Mitarbeiter) gerade erst den Vertrag gewonnen hat, die IT von Microsoft zu betreuen und mit NTT in Japan (220.000 Mitarbeiter) einer der größten Telefonkonzerne sitzt. Vor allem aber fehlen chinesische Unternehmen.
Beispielsweise Tencent. Wer? Tencent. Denen gehört QQ. In China ist das der größte und wichtigste Instant Messenger-Anbieter, nebenbei mit Suchmaschine, Webmail, Hosting, etc. Im Februar 2009 hat QQ ein wenig die Türen geöffnet und die Statistik von Netcraft durcheinander gewirbelt. Auf einen Schlag kamen 20 Millionen Domains und über 60.000 von außen erreichbare Webserver dazu. Oder Baidu. Die erfolgreichste chinesische Suchmaschine, die seit Jahren Google in China mit 70% Marktanteil auf Abstand hält. Die müssen ein paar Server haben und wenn ihre Software (was ich stark vermute) deutlich weniger effizient ist als die von Google, brauchen sie für die gleiche Leistung deutlich mehr Server.
Jedenfalls ein typisch US-zentrierter Artikel der es nicht schafft, auch nur 30 cm über die Tischkante hinauszublicken.
Deutsche Firmen fehlen da auch. 1&1 operiert IIRC auch auf dem amerikanischen, deswegen sind sie wahrscheinlich drin.
Comment by Jens Link — 16. April 2010 @ 08:53
Jo, nur der Spiegel hat’s nicht gemerkt.
Comment by Christian — 16. April 2010 @ 12:53
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Comment by Christian — 2. Mai 2010 @ 18:34